7.3.2015
Pressemitteilung:
Blutspenden als globaler Killer?
Roman »Abyssos« heizt Diskussion um gefährliche Blutkonserven weiter an
München, 7.3.2015 — Mit gleich zwei Überraschungen meldet sich der Schriftsteller Ralf Isau im neuen Jahr furios zurück. In Wahrheit war er nie weg, gönnte sich nie eine Schaffenspause. 2014 veröffentlichte er unter dem Pseudonym Jan Aalbach den Roman Phoenix. Am 16. Februar erschien nun unter gleichem Künstlernamen sein neuer Roman Abyssos. Das Buch dürfte für einigen Wirbel sorgen.
Bereits im Titel des Romans kündigt sich ein apokalyptisches Szenario an. Das griechische Wort ábyssos bedeutet »Abgrund«. In der Geschichte geht es buchstäblich blutig zu: Der Missbrauch von Blutspenden nimmt darin wahrlich abgründige Ausmaße an. Spendendienste wie der fiktive Deutsche Rote Kreis spielen den Drahtziehern einer globalen Verschwörung in die Hände. Sie bedroht das Leben von Abermillionen, die eine Bluttransfusion empfangen haben. Und von deren Kindern.
So spannend und fantastisch Isaus Geschichte ist, so brisant sind deren Bezüge zur Wirklichkeit. Der Roman hinterfragt eine medizinische Praxis, deren Risiken die breite Öffentlichkeit bisher kaum kennt. Weltweit spenden Menschen Blut, vermeintlich um zu heilen und Leben zu retten. »Tatsächlich bewirken sie damit oft genau das Gegenteil«, behauptet Isau. Er spricht sogar von einem Blutskandal.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO beziffert die Zahl der Blutspenden im Jahr 2013 auf 107 Millionen.1 Das entspreche etwa 45 Millionen Litern Lebenssaft, rechnet Isau vor. Dieser Strom von Blut gefährde die Gesundheit und oft sogar das Leben tausender ahnungsloser Patienten.
Dabei gebe es, wie der Autor im Nachwort seines Romans schreibt, »ein wachsendes Angebot an Behandlungsmethoden, die auf Fremdblut verzichten. Wissenschaftliche Studien belegen, dass diese Alternativen den Patienten in vielen Fällen nur nützen: Sie erholen sich schneller von operativen Eingriffen, die Sterblichkeitsrate sinkt, Nebenwirkungen lassen sich minimieren, und einige Fehlerquellen wie die Verwechslung von Blutkonserven entfallen ganz. Warum setzen sich diese neueren, besseren Methoden so langsam durch?« Das zu erörtern wäre Isaus Ansicht nach eine öffentliche Diskussion wert. Es gehe immerhin um Tausende von Menschenleben.
Therapien mit Fremdblut stehen bei Fachleuten und Medien seit Langem in der Kritik. Ein aktuelles Beispiel ist die im November 2014 von der ARD ausgestrahlte Reportage »Böses Blut – Kehrtwende in der Intensivmedizin«.2 Viele Warnungen verhallen jedoch ungehört. Während seiner Recherchen befragte Isau etliche Mediziner und Krankenpfleger. Sein erschreckendes Resümee: Bis heute lernen Studienabgänger und Doktoranden auf Universitäten so gut wie nichts über die Risiken der Therapien mit Fremdblut. Darunter leidet auch die Ausbildung zu den verfügbaren Alternativen. Eine junge Ärztin unter den Testlesern des Romans gesteht: »Ich bin definitiv skeptisch und aufmerksamer geworden, was das Thema Blut anbelangt, und in mir hat das Buch definitiv das Denken angeregt!«
Wer den Widersprüchen auf den Grund zu gehen versuche, betrete ein Minenfeld, meint Isau. Die ethischen und kommerziellen Aspekte seien kaum weniger explosiv wie die medizinischen. Dies zeigten Medienberichte zum Geschäft mit unentgeltlich erbrachten Blutspenden.3 Um seine Leser aufzurütteln, geht der Autor von Abyssos dabei mitunter bis an die Schmerzgrenze. Blut ist ein Organ, verdeutlicht der Roman. Wäre dann die Aufnahme fremden Menschenblutes in den eigenen Körper Kannibalismus? Und: Warum opfern die Verantwortlichen dort, wo es bessere Alternativen gibt, weiter das Wohl Abertausender Patienten? »Der Strom aus Blut trieb Mühlräder an, die Milliarden von Euros schöpften«, nennt das Buch einen möglichen Grund.
Isau nähert sich dem Thema Blutspenden mit den Stilmitteln der Phantastischen Literatur. Er möchte, wie er seit Jahren betont, seine Leser zum Selberdenken anstiften. »Bei Abyssos geht es mir nicht darum, die hervorragende Arbeit des Deutschen Roten Kreuzes zu schmälern«, stellt er klar. »Der lobenswerte Dienst des DRK am Menschen darf jedoch kein Freibrief sein. Veraltete Praktiken gehören auf den Prüfstand. Nur wer den Status quo hinterfragt, kann ihn verbessern. Jeder Fortschritt entsteht aus Veränderung.«
604 Wörter, 4284 Anschläge Text zur Veröffentlichung – honorarfrei.
1 Quelle www.gbe-bund.de
2 Dokumentation »Böses Blut – Kehrtwende in der Intensivmedizin« (auf YouTube)
3 Vergleiche 1. NDR-Reportage »Das Rote Kreuz – Zwischen Ehrenamt und Geschäft« (Extrakt auf mediathektipps.de/das-rote-kreuz-zwischen-ehrenamt-und-geschaeft; Sendetermine unter www.fernsehserien.de45-min/folgen/das-rote-kreuz-zwischen-ehrenamt-und-geschaeft-524791). 2. »Blutspenden: Vom Gefühl zum Kalkül«, Süddeutsche Zeitung, 6.10.2006, 22.5.2010 – Online unter sz.de/1.927709
1.2.2015
Pseudonym gelüftet: Ralf Isau ist Jan Aalbach
Wie lautet der Künstlername von Ralf Isau? Das wollten seine Leser unbedingt erfahren. In einer Online-Abstimmung haben sich im November 2014 ganze 86 % der Teilnehmer dafür gevotet. Hierauf fragte Isau, wer denn sein Pseudonym erraten könne. Die Umfrage lief bis 31. Februar 2015. Wieder ist das Ergebnis eindeutig: 62,5 % der Teilnehmer haben auf den Namen Jan Aalbach getippt. Das Pseudonym von Ralf Isau lautet tatsächlich Jan Aalbach. Offenbar ist da im Vorfeld schon einiges durchgesickert. Auch ein paar Spaßrater haben mitgemacht: 12,5 % tippten auf Rainer Zufall und einer auf Rolf Jotschwein – was nichts anderes bedeutet als Ralf Isau.
Jan Aalbach alias Ralf Isau hat am 17. Februar 2014 seinen Roman Phoenix veröffentlicht. Fast genau ein Jahr später – am 16.2.15 – kommt nun der zweite Aalbach heraus. Er trägt den Titel Abyssos. Zwischen den beiden Romanen gibt es Querverbindungen: Der Protagonist Elias Meerbaum aus Phoenix sowie eine weitere Romanfigur spielen auch in Abyssos wichtige Nebenrollen. Die Stammleser von Ralf Isau wissen: Alle seine Geschichten sind durch Personen, Gegenstände und/oder Orte miteinander verbunden. So hat der Autor seit 1994 ein ganzes phantastisches Universum aufgebaut. Er nennt es »Phantaversum«.