Der Feuerkristall

Das etwas andere Phantanautenbuch

Es war einmal …

Der Feuerkristall unterscheidet sich von den vorangegangenen zwei Bänden des Zyklus in mancherlei Hinsicht. Zunächst sind seine Hauptfiguren Jacko und Guy deutsch. Auch ihre Geschichte spielt in deutschen Landen – in Hessen und Württemberg, um genau zu sein. Und last but not least ist auch die Zeit der Handlung eine andere, denn die Helden erleben ihr Abenteuer im Jahr 1798, also fast ein Jahrhundert vor Jim und Lena, die wir im Tränenpalast und in Metropoly kennen gelernt haben. »Ein besonders gelungener Band der Reihe um die Phantanauten, der den Leser mit vielen bekannten Figuren aus den Grimm'schen Märchen bezaubert«, urteilt Stefanie Simon vom Borromäusverein Bonn über das Buch und fügt hinzu, dass »vor allem Kenner dieser Märchen … viel Spaß an dieser ›Neuinterpretation‹ haben« werden.

Inhalt

Hessen 1798 — An einem sommerlich warmen Frühlingstag machen sich Jacko (13) und Guy (12) auf, um eine Höhle zu erkunden. Sie befindet sich in einem Wald nördlich von Steinau, ihrem hessischen Heimatort. Plötzlich verdunkelt sich der Himmel und ein Unwetter bricht über die Brüder herein: Donner und Blitz, Schnee und Eishagel, winterliche Kälte – es kommt ihnen vor, als würde die Welt untergehen. Sie ahnen nicht, wie nahe sie damit der Wirklichkeit kommen. Vor ihnen reißt ein Blitz ein Loch in den Boden. Jacob findet in dem Krater ein gewölbtes Metallstück mit geheimnisvollen Linien und Schriftzeichen darauf.

Unversehens steht ein schwarz gewandeter Mann vor ihnen. Er stellt sich als Clemens Wenzeslaus Brentano de La Roche vor. Der von ihnen gefundene Gegegenstand gehöre zum Phantalabium, erklärt der ominöse Fremde. »Es findet und verbindet Menschen, deren Fantasie neue Welten zu erschaffen vermag. Und gleichzeitig dient es zur Orientierung auf Meer der Träume. Dazu wurde es einst erschaffen.«

Der Feuerkristall
Der Feuerkristall (Erstausgabe von 2009)

Es war einmal …

Der Feuerkristall
Der Feuerkristall (Erstausgabe von 2009)


Umschlagidee des Autors
Entwurf von Ralf Isau zu seinem Roman »Der Feuerkristall« (2009)

Einige Wochen später, am 4. Juni 1798, bekommen die Brüder Besuch von Sir Condron D'Arcy, einem irischen Edelmann, der sich als Erster Phantanaut zu erkennen gibt. Begleitet wird er von einem vierzehnjährigen Jungen namens Alroy Alistair. Sir D'Arcy hat eine furchterregende Nachricht für die Brüder. Aufgrund der Unachtsamkeit eines Phantanauten sei ein Riss im Phantaversum entstanden, und wenn dieser nicht bis Mittsommer geschlossen werde, dann drohe der Welt eine Invasion von schrecklichen Fantasiewesen. Ein Riese sei bereits im Herzogtum Württemberg gesichtet worden. Um die Gefahr abzuwenden, habe das Phantalabium Jacko und Guy auserkoren. Sie müssten sofort mit ihm und Master Alistair zum Blautopf aufbrechen. In der sagenumwobenen Quelle befinde sich nämlich ein Tor, durch das Jacko in seine Traumwelt hinüberwechseln könne. Er müsse das Geheimnis des Riesen ergründen, damit er wieder dorthin geschickt werden könne, woher er gekommen sei. Gleichzeitig solle der zurückbleibende Guy Jagd auf den Riesen machen, damit dieser gebunden werde. Nur durch die engen Blutsbande der Brüder und ihr Zusammenwirken über die Grenze zweier Welten hinweg ließe sich der Riss wieder schließen.

Binnen weniger Stunden brechen die vier nach Blaubeuren am Rand der Schwäbischen Alb auf. Bereits in siebzehn Tagen ist Mittsommer. Die Zeit läuft ihnen davon. Kaum haben sie unweit des Blautopfes Quartier bezogen, erschafft Jacko im Traum das Reich Ríocht Na Sí. Am nächsten Morgen steigt er in den Blautopf, der nach altem Volksglauben bodenlos sein soll. Die Legende hat einen wahren Kern, denn er gelangt durch die Quelle der Blau ins Meer der Träume und findet sich plötzlich im Bauch eines Wals wieder. Eher unfreiwillig kann Jacko den Meeresbewohner dazu bewegen, ihn auszuspeien. Der Junge strandet in einer Grotte, in der ein Einhornweibchen mit einer verwunschenen Kette an einen Felsen gefesselt ist. Es gelingt Jacko um einen hohen Preis, das Einhorn zu befreien, bevor die Flut es ertränken kann. Nun hat er eine Freundin gefunden, die ihm bei seiner Suche nach dem Geheimnis des Riesen zu helfen verspricht.

Zur gleichen Zeit reist Guy mit seinen neun irischen Freunden zum Nebelloch, einer Höhle, die angeblich das Tor zur Unterwelt sein soll. Dort halte sich der Riese versteckt, erzählt ihnen ein Reisender.

Bald müssen die Brüder feststellen, dass ihr Gegner mächtiger ist, als sie es sich je hätten vorstellen können. Er ist der Wandler Athrú. Wessen Körper dieser auch berührt, dessen Gestalt kann er annehmen – von seinen Opfern bleiben nur dürre Häuflein aus Haut und Knochen übrig. Schnell wird für die Brüder aus dem vermeintlich unterhaltsamen und harmlosen Abenteuer ein gefährlicher Wettlauf mit der Zeit, der ihnen alles abverlangt, was ein Mensch zu geben vermag …

Treue und Zusammenhalt

Der Feuerkristall ist vielleicht der abenteuerlichste und abwechslungsreichste Roman der Reihe, doch auch er kann, so der Leser will, mehr als unterhalten. Die beiden Hauptfiguren der Geschichte sind Jacob und Wilhelm Grimm, deren Namen weltweit wie kaum ein anderer für fantastische Abenteuer in märchenhaften Reichen stehen. Ihre gegenseitige Treue und ihre Unzertrennlichkeit, die sie bis ins Grab vereint, ist eines der wesentlichen Elemente der Geschichte. Dabei lernen sie Seiten des Lebens kennen, die auch für die Leser unserer Tage oft unangenehme Überraschungen bereithalten. Eltern, Erzieher, Lehrer und Leser, die es ganz genau wissen wollen, klicken für weiterführende Hintergrundinfos zum Roman und zum Leben der beiden Helden bitte hier.